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Gemeinsam haben sie in diesen Zeiten ein Zeichen des Zusammenhalts & Hoffnung gesetzt. Eine kleine Geste mit viel Bedeutung!
In Belgien gibt es schätzungsweise 3,2 Millionen „Schlafhandys“! Das sind alte, teils kaputte teils noch funktionstüchtige Handys, die oft vergessen in Schubladen vor sich „hinschlummern“. Durchschnittlich enthält jedes dieser Handys 0,3g Gold. Aber nicht nur Gold, sondern auch 30 weitere wertvolle Metalle wie Kobalt, Kupfer, Silber, Aluminium, Zinn und viele andere mehr! Viele dieser Rohstoffe werden unter anderem im Kongo, oft unter schwersten Arbeitsbedingungen von Arbeitern, abgebaut, unter denen sich oftmals auch Kinder befinden. Man schätzt, dass jede Familie in Belgien rund drei dieser „Schlafhandys“ herumliegen hat. Wenn man bedenkt, dass in einer Tonne alter Handys ca. 300 g Gold stecken, wird es höchste Zeit, diesen wertvollen Schatz zu bergen. Vom 7. – 17. Oktober findet in Eupen wieder die faire Woche statt. Zu diesem Anlass hat nun jeder die Möglichkeit, sein(e) Schlafhandy(s) zu wecken und abzugeben. Die ungebrauchten Handys können in den Wertstoffhöfen oder im Weltladen in Eupen abgegeben werden. Für jedes bei dieser Aktion gesammelte Handy spendet die Stadt Eupen einen kleinen finanziellen Beitrag für unser Projekt in Kinshasa. Der Erlös soll dabei helfen, dort den Hühnerstall auf unserem Grundstück instand zu setzen, um damit unserem Ziel der Selbstversorgung ein Stück näher zu kommen. Zudem wir dabei auch die Umwelt geschont, denn die Ausbeutung der Natur und der Bodenschätze wird durch korrektes Recycling der Wertstoffe aus den alten Handys geschont, sodass die Rohstoffvorräte länger halten. Da sich das Projekt "Shegeland" nach all den Jahren langsam dem Ende neigt und bald die Unabhängigkeit von europäischen Geldern erreicht sein wird, hat Bana Kelasi den Entschluss gefasst, erstmal weitere kleine lokale Projekte in Entwicklungsländern zu unterstützen, bevor es mit einem eigenen großen Projekt im Kongo weitergehen soll, welches ebenfalls schon in Planung ist.
Im Mai 2020 ist Bana Kelasi somit eine Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organization „Ubuntu Community Care Centre“ eingegangen. Hierbei handelt es sich um ein Gemeindepflegezentrum, das in Sabie, einer Kleinstadt im Nordosten Südafrikas, tolle Arbeit für jegliche Bedürftige Menschen in Not leistet, gerade auch jetzt besonders in den schwierigen Zeiten der Covid-19 Pandemie. Wir werden gemeinsam daran arbeiten, dass die Gemeinschaft von Sabie weiterhin ein sicheres, freundliches, ressourcenorientiertes und nachhaltiges Pflegezentrum bleibt und dieses gegebenenfalls noch weiter ausbauen. Das Team hat sich viele Gedanken darüber gemacht wie Bana Kelasi verändert und nach vorne gebracht werden kann. Hierzu gab es am 12. März einen Infoabend im Ephata Eupen, der vom neuen Vorstand organisiert wurde. Es wurde sowohl ein Rückblick, über vergangene Projekte in Ostbelgien und Kinshasa gegeben, als auch über die zukünftigen Ziele und Projektpläne informiert.
Hierbei wurde erläutert, dass Entwicklungszusammenarbeit ein äußerst kompliziertes und komplexes Thema ist. Uns ist wichtig, dass die finanziellen Mittel gerecht und sinnvoll genutzt werden und es nicht darum geht, einfach nur Geld in den Kongo zu schicken. Die Gegebenheiten, die dort herrschen müssen beachtet und die Lebensweise der Menschen verstanden werden. Man darf den Menschen vor Ort nicht einfach die westliche Ideologie auferlegen. Der Kongo hat seine eigene Kultur und Funktionsweise und dies muss respektiert werden. Das Team ist sehr motiviert und freut sich auf die Zukunft! Am 17. November 2019 verstarb unsere vertraute Irene Schumacher nach langer Krankheit im Alter von 63 Jahren. Irene war immer sehr engagiert für verschiedene soziale Projekte und gute Zwecke, wie das Foyer Jean Arnolds und das Taizé-Gebet in Moresnet. Seit 2012 setzte sie sich für die Hilfsorganisation Bana Kelasi ein und investierte dabei unglaublich viel Zeit und Energie.
Viele kannten und schätzten Irene auch als Lehrerin oder Kollegin an der PDS und wissen, wie sehr sie sich für das Waisenhaus in Kinshasa einsetzte. Mit ihrer Lebensfreude und ihrem Engagement besaß sie die besondere Fähigkeit die Schüler für das Projekt zu begeistern und zu motivieren, sich ebenfalls einzubringen. Mit Frau Schumacher verlieren wir nicht nur unsere Kassiererin, sondern auch eine Freundin. Jugendlicher Elan, Qualität, Abwechslung, Sympathie, zahlreiches Publikum: dies sind nur einige Attribute mit denen man den gelungen Konzertabend in der Raerener Pfarrkirche am vergangenen Sonntag treffend beschreiben könnte. Eingeladen hatten das Jugendorchester der Harmonie NOW, das Jugendorchester des Cercle Musical Kelmis, sowie der Kinderchor Raeren. Die drei Vereinigungen hatten unter der federführenden Organisation der Dirigentin Johanna Gronsfeld ein Benefizkonzert zugunsten der lokalen Hilfsorganisation Bana Kelasi VoG auf die Beine gestellt, das den Vergleich mit erfahreneren Orchestern keineswegs zu scheuen brauchte. Nach den drei individuell gestalteten Konzertteilen und einem als packende Zugabe gemeinsam gestalteten „We are the world“ gab es ein allgemeines Standing Ovation. Nicht nur für die hohe Qualität und die abwechslungsreiche Programmgestaltung hatten sich die Organisatoren viel Mühe gegeben, auch die Sitzbank- und Lichtdekoration gaben dem einstündigen Konzert einen durchaus professionellen Charakter.
Das Jugendorchester des Cercle Musical Kelmis beeindruckte mit ihrem Dirigenten Daniel Gronsfeld zwar in kleiner Besetzung, dafür aber in umso großer Qualität und Feinheit. Mit Werken von Biber, Marcello und Debussy eröffneten sie das Konzert durch ein sehr anspruchsvolles klassisches Programm. Es folgte der Kinderchor Raeren unter der Leitung von Iris Wynands und Monique Goebbels, die mit äußerst schwungvoll und engagiert dargebrachten Titeln wie „Kinder an die Macht“ von Herbert Grönemeyer eine andere musikalische Farbe ins Konzert brachten. Zuletzt war dann das Jugendorchester der Harmonie NOW an der Reihe. Das Ensemble steht unter der Leitung der beiden jungen Dirigentinnen Marie Kreusch und Johanna Gronsfeld. Sie brachten klassische Werke wie ein Auszug aus der Wassermusik von Händel und auch modernere Filmmusik aus Frozen und Harry Potter in einer sehr stimmigen Programmmischung an das zahlreich erschienene Publikum. Zwischendurch stellten Simen Van Meensel und Stefan Pitz die Projekte und Arbeit von Bana Kelasi vor, eine Organisation, die 2008 vom gebürtigen Kongolesen Dr. Leopold Tanganagba gegründet wurde und nun von Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Eupener Raum mit Leben gefüllt wird. Seit 2013 finanzieren sie in Kinshasa ein Waisenhaus für 10 ehemalige Straßenkinder. Seit 2 Jahren wird ebenfalls in Kinshasa ein Bauernhof gebaut, der den jungen Männern einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen des Landes beibringen soll und das Waisenhaus schon bald langfristig autonom finanzieren soll. Um das Geld für diese Projekte zu sammeln wirken alle Akteure ehrenamtlich und organisieren kreative Aktivitäten, wie unter anderem dieses Konzert. „Wenn man etwas gerne macht, man damit Gutes tut und vielen Leuten eine Freude bereitet und dies alles dazu einen guten Zweck unterstützt, dann hat man alle Ziele erreicht und kann sich von ganzem Herzen freuen“: Diese Worte der Organisatoren zeigen deutlich mit welcher Stimmung die Kirche am Sonntag gefüllt wurde. So konnten auch mehr als erfreuliche 620 Euro für die Projekte von Bana Kelasi VoG im Kongo gesammelt werden, die nun integral dort eingesetzt werden. |
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